Ausrüstung

17.10.2023

Meine zwei Leicas

Was ich in denn so meiner Kameratasche habe? So oder ähnlich werde ich oft an Hochzeiten angequatscht. Seien wir ehrlich, Kameras und Objektive sind im Grunde genommen einfach Werkzeuge. Wichtig ist doch, was der Kerl hinter der Kamera damit macht. Klar, eine gute und robuste Kamera ist wichtig – aber nicht das wichtigste.

Ich werde oft gefragt, was ich alles für Objektive und sonstiges Material an Hochzeiten dabei habe. Wenn ich es dann verrate, schaue ich oft in enttäuschte Gesichter und höre: Was, nur soooo weeenig? Tja, mein Rücken dankt es mir wohl tausendfach :-)

Als ich vor Jahren mit Hochzeitsfotografie angefangen haben, hatte ich immer viel mehr Equipment dabei und brauchte mehrere Taschen. Nun habe ich mich in der Zwischenzeit auf drei Festbrennweiten beschränkt. Klar ist nicht alles möglich damit, aber ich kann sehr viel machen. Es braucht dann halt auch ein bisschen Fantasie und Mut. Was für mich immer sehr wichtig war und und immer noch ist: dass ich stets zwei Kamerabodys dabei habe. Es kann immer etwas geschehen und eine Kamera geht kaputt, wird gestohlen, geht verloren oder sonst irgendwas. Gegen Ausfälle ist keine Kameramarke gewappnet.

Die Leica Q2 (bzw. ihre Nachfolgerin die Leica Q3) liefert mir mit 28mm genügend Weitwinkel für spannende Aufnahmen und genügend Reserve um auch mal ein Bild zu beschneiden. Dann ein 50mm F/1.4 sowie ein 85mm F/1.4 an der SL2. Damit bin ich für Reportagen aller Art bestens gewappnet. Klar Fotografen mit 16–35mm, 24-70mm und 70–200mm sind viel flexibler unterwegs als ich. Aber ich finde das Fotografieren mit Festbrennweiten hat auch was. Mit diesen Turnschuh-Objektiven muss ich mich viel bewegen und aus der Komfortzone heraus gehen. Das liegt mir sehr. Denn ich bin gerne mittendrin und nicht daneben.


An Hochzeiten fotografiere ich die Ringübergabe oder auch den ersten Kuss sehr gerne mit der Leica Q3. Ich bin zwar dann relativ nahe vom Brautpaar, aber mit dieser kleinen Kamera doch ein bisschen unsichtbar und vor allem wirke ich nicht aufdringlich.

Ich habe mal im Archiv 2023 nachgeschaut, welche Objektive wie oft in diesem Jahr an Hochzeiten zum Einsatz gekommen sind. Zu meiner Verwunderung hat es mein bisheriges Lieblingsobjektiv (50mm) nur auf Platz drei geschafft. Ich fotografiere in der Zwischenzeit mehr als ein Drittel mit 28mm. Das tolle 85mm F/1.4 brauche ich immer noch am meisten. Beim Brautpaarshooting sind 85mm halt schon eine Klasse für sich.